Newsletter #10 / Jul 2020
Liebe Freund*innen der con gressa,
“Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt. Der andere packt sie kräftig an – und handelt.” – Johann Wolfgang von Goethe
Recht hat er. Und an Ambition und Tatendrang mangelte es uns in den letzten Monaten wahrlich nicht. In kürzester Zeit haben wir zahlreiche Projekte in die Online-Welt überführt, neue Veranstaltungskonzepte entwickelt sowie Webinare und Beratungs-Workshops abgehalten. Unsere Agenturabläufe sind nun fast gänzlich digital und der erste Mitarbeiter, der unsere Büroräume beinahe nur aus Erzählungen kennt, ist eingestellt.
Die Krise ist nicht überwunden, aber wir haben viel geschafft! Zeit, innezuhalten, zurückzublicken und vielleicht auch mal entspannt – ganz analog – ein Buch zu lesen. Wir haben Empfehlungen für Ihre Urlaubslektüre dabei.
Wir halten gemeinsam durch und freuen uns, wenn Sie uns treu bleiben.
Susann Morgner, Christine Titel und Jörg Weiss
Geschäftsführung con gressa GmbH
Terra Incognita Online-Events – was kann man da nicht alles falsch machen. Diejenigen unter Ihnen, die erstmalig eine Online Veranstaltung durchgeführt haben, wissen wovon wir sprechen. Damit Sie nicht in jede Falle tappen, haben wir im Folgenden unsere Top 5 Don’ts aufgelistet – Dinge, die Sie besser sein lassen. Und wenn Sie noch mehr wissen möchten, melden Sie sich gern zu unserem nächsten Webinar an.
1. Den Präsenz-Ablauf 1-zu-1 ins Digitale übernehmen
Beinahe schon ein Klassiker, aber wir werden nicht müde, es immer wieder in unseren Beratungen zu wiederholen. Ein Präsenz-Ablauf ist oft ungeeignet für die Online-Version der Veranstaltung: zu lang, zu vollgestopft, wenig interaktiv. Und da nicht unwesentliche Veranstaltungselemente fehlen, z. B. der Empfang, oft am Ziel vorbei.
2. Die inhaltliche Konzeption von der Toolauswahl trennen
Bauen Sie keine Luftschlösser! Ein “Reality Check” – was technisch möglich ist und was nicht – muss Teil Ihrer Konzeption sein. Oder denken Sie auch mal andersrum: Welche Tools gibt es und was könnten Sie inhaltlich daraus machen?
3. Sich blind in ein Tool verlieben
Sie wussten schon immer, es muss die Virtual Reality sein. Sie haben sich bereits Ihr Outfit für Ihren Avatar ausgesucht – warum also nochmal umdenken? Bleiben Sie offen für andere technische Lösungen und überprüfen Sie immer wieder, welches Tool Ihren Anforderungen am besten gerecht wird.
4. Nur auf Nummer sicher gehen
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt – das gilt auch für Online-Veranstaltungen. Ja, es ist neues und scheinbar unwegsames Terrain, aber die Technik ist reif und es warten ressourcenschonende und wunderbar partizipative Formate auf Sie. Und auch wenn mal etwas “ruckelt”, es lohnt sich.
5. Personal und Betreuungsaufwand unterschätzen
Unterschätzen Sie den Aufwand digitaler Events nicht. Und schon gar nicht, wenn Sie hybrid denken. Tools müssen gekauft und konfiguriert werden. Abstimmungen, Testungen und die Klärung technischer Details sind oft Zeitfresser. Ihre Speaker brauchen Briefings und Proben und auch ein virtueller Raum muss betreut werden.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? In unserem Webinar gibt es noch mehr praktische Hinweise und Erfahrungsberichte:
Webinar Online-Veranstaltungen – Strategien, Tools und Erfahrungsberichte: 11. August, 9:30 Uhr
Wir schärfen Ihren konzeptionellen Blick für virtuelle und hybride Events, skizzieren Formate und technische Lösungen. Dabei berichten wir aus unseren Projekten und geben Tipps und Hinweise auf Fallstricke. Sie haben die Möglichkeit, konkrete Fragen zu stellen. Das Angebot richtet sich an Veranstaltungsmanager*innen, Öffentlichkeitsarbeiter*innen und Wissenschaftler*innen, die sich mit der Konzeption und Umsetzung digitaler Wissenschaftsevents beschäftigen.
Zur Anmeldung: https://con-gressa.de/webinar/
Es ist der 1. April 2020, seit einigen Wochen hält eine weltweite Pandemie auch Deutschland in Atem. Ein Ende ist nicht in Sicht. Mein erster Arbeitstag im neuen Job startet im Homeoffice.
Wie viele andere Arbeitnehmer in Deutschland werde ich in den kommenden Monaten von zu Hause aus arbeiten dürfen. Ich schreibe bewusst “dürfen”, denn ich habe das Glück, inmitten der Krise einen neuen Job antreten zu können, während im Rest des Landes viele Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren.
Meine anfänglichen Bedenken, wie denn die Einarbeitung im Homeoffice überhaupt funktionieren soll, lösen sich schnell in Rauch auf. Ich erlebe ein strukturiertes Onboarding: Nach und nach werde ich in die unterschiedlichen Arbeitsbereiche eingeführt, es werden Tages- bzw. Wochenziele definiert. Das Arbeiten aus dem Homeoffice fällt zudem leicht, weil die meisten Arbeitsabläufe bereits digitalisiert sind. Zahlreiche Videocalls erleichtern das gegenseitige Kennenlernen – vermutlich viel mehr, als es ein klassischer Anruf per Telefon jemals könnte. Mimik und Gestik sind wichtige Bestandteile einer Unterhaltung. Grundsätzlich zeigt sich auch hier: Kommunikation ist King.
Wie für viele Familien, stellt sich in diesen Wochen vor allem das Zusammenspiel von Job und Kinderbetreuung als zusätzliche Herausforderung für uns dar. Meine Frau arbeitet zur Zeit ebenfalls im Homeoffice. Unsere Tochter ist in einem Alter, in dem sie unsere volle Aufmerksamkeit fordert. Keine optimalen Bedingungen für konzentriertes Arbeiten. Wir sind gezwungen, uns schnell anzupassen und zu lernen, Arbeit und Bedürfnisse der Tochter unter einen Hut zu bringen. Ein Spagat, der uns zeitweilig viel abverlangt.
Mittlerweile haben die Kitas in Berlin wieder geöffnet und die heimische Situation hat sich (trotz Bedenken um eine mögliche Ansteckung unserer Tochter in der Einrichtung) erheblich entspannt. Arbeitstage im Büro sind, nach Absprache mit den Kolleg*innen, ebenfalls wieder möglich. Wenn man dem Start im Homeoffice etwas Positives abgewinnen möchte, dann, dass es eventuell leichter fällt, einen neuen Job im heimischen, bekannten Umfeld auszuüben. Ich nehme für mich mit, dass es angenehm sein kann, nicht unmittelbar mit einer in jeder Hinsicht neuen Situation konfrontiert zu sein und sich stattdessen im gewohnten Umfeld auf neuen Aufgaben konzentrieren zu können. Dennoch freue ich mich auf Arbeitstage im Büro und “echte” Interaktionen im Team.
Sören Niemeyer, IT-Manager bei con gressa
Unsere bunt gemixte Liste ist das Resultat einer Umfrage im Team. Entsprechend vielfältig ist die Auswahl, die wir Ihnen hier in loser Reihung präsentieren – beginnend mit einigen “Klassikern” und endend mit den aktuellen Gewinner*innen deutscher Literaturpreise.
„Das Geisterhaus“ – Debütroman der chilenischen Schriftstellerin Isabel Allende
„Der Mann ohne Eigenschaften“ – Robert Musils Sozialstudie, die mit Witz und Intellekt zum Nachdenken animiert
einen der alten schwedischen Krimi von Sjöwall/Wahlhöö – immer wieder lesbar
„Die Psycho-Historiker. Die berühmte Foundation-Trilogie“ – Science-Fiction-Epos von Isaac Asimov aus den 1950er Jahren über eine imaginäre Wissenschaft, die Psychohistorie – erstaunlich aktuell
„Waldes Dunkel“ – Nicole Krauss auf der Suche nach Kafka in Israel
„Lissabonner Requiem: eine Halluzination“ – eine phantastische Liebeserklärung an die Hauptstadt Portugals von Antonio Tabucchi
„M Train. Erinnerungen“ – von Patti Smith, die berühmte Rockmusikerin hier als zärtliche Poetin
„Mein Himmel über Bali“ – ein Roman zum Entspannen im Garten von Annika Schuster
„Dem Horizont so nah“ – von Jessika Koch, letztes Jahr auch verfilmter Roman mit realem Hintergrund
„Sag ihr, ich war bei den Sternen“ – von Dan Atkins, zum Mitfiebern und Hoffen
„The New Jim Crow“ – das Buch von Michelle Alexander gibt es auch auf Deutsch; vielleicht keine leichte Urlaubslektüre, aber angesichts der aktuellen Black Lives Matter Proteste sehr relevant
„Qualityland“ – von Marc-Uwe Kling, wenn es etwas Witziges sein soll
„Skandalexperten – Expertenskandale“ – höchst interessant, Caspar Hirschi veranschaulicht an Expertenskandalen aus Geschichte und Gegenwart, welche Risiken eine an politischen Interessen ausgerichtete Wissenschaft eingeht
„Stern 111“ – der neue „Wenderoman“, Preis der Leipziger Buchmesse 2020
einen Gedichtband von Elke Erb, Georg-Büchner-Preisträgerin 2020 – für Lyrikfans
Foto: con gressa GmbH
Besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen: con gressa konzipierte und orchestrierte die Jahrestagung der Alexander von Humboldt-Stiftung in diesem Jahr erstmals als aufwendig produziertes multimediales Online-Event. Zwei Tage lang konnten sich über 1.000 Menschen aus aller Welt in einer “Virtual Venue” vernetzen und an 35 Talks und Workshops teilnehmen – mit überwältigendem positiven Feedback. Auch wir sagen danke!
Mit dem Lockdown war schnell klar, die Jahrestagung kann in diesem Jahr nicht wie geplant stattfinden, eine Online-Version muss her. con gressa konzipierte im Auftrag der Stiftung ein völlig neues Format. So gab es einen feierlichen Eröffnungsakt, einer Unterhaltungsshow nicht unähnlich. Darin fanden die obligatorischen Grußworte ebenso ihren Platz wie die Testimonials von Humboldtianer*innen, ein Science Slam, die Würdigung von Preisträger*innen und der unterhaltsame Videozusammenschnitt mit Einsendungen tanzender und musizierender Humboldtianer*innen zum Song “We are Family” von Sister Sledge. Ausschnitte aus der Veranstaltung können Sie sich auf dem YouTube-Kanal der Alexander von Humboldt-Stiftung ansehen.
Wichtig war uns, das Ziel der Veranstaltung digital umzusetzen: Die Jahrestagung ist und bleibt in jeder Form vor allem eine Netzwerkveranstaltung. Wir sind froh, dass dieses Konzept aufging. Über unsere Virtual Venue ermöglichten wir 900 “Brain Dates” (bilaterale Videochats), knapp 100 Informationsgespräche mit Mitarbeitenden der Stiftung und fast 4.000 bilaterale Chatnachrichten – toll, dass der unmittelbare Austausch auch virtuell gelingen kann.
Neben der konzeptionellen Betreuung der Veranstaltung verantwortete con gressa das Drehbuch, die Referierenden-Akquise der Science Talks, das Teilnehmendenmanagement und die umfassende technische Betreuung des Events.
Foto: HZB
Über 41 Ländergrenzen hinweg tauschten sich im Mai vier Tage lang mehr als 500 Wissenschaftler*innen in digitalen Formaten zu ihrem Fachgebiet aus. Virtueller Veranstaltungsort – zur Orientierung und Hilfestellung, zum Netzwerken und für die Q&A – war das Team-Chat-Tool Slack.
Elf Plenary Sessions mit über 60 Speaker*innen konnten mit Edudip in einer Webinar-Umgebung realisiert werden. Darüber hinaus gab es Poster-Sessions, die als Flashtalks mit GoToMeeting durchgeführt wurden, ergänzt durch eine “Poster Gallery” in Slack. Die erfolgreiche – und zudem klimafreundliche – Form der virtuellen Vernetzung hat auch die Teilnehmenden überzeugt:
Die Virtual Chalcogenide PV Conference 2020 wurde im Auftrag des Helmholtz-Zentrums Berlin für Materialien und Energie von con gressa realisiert. Wir waren mit der technisch-konzeptionellen Ausarbeitung und der technischen Moderation während der Veranstaltung beauftragt. Die rege positive Resonanz der Teilnehmenden während und nach der Wissenschaftskonferenz war für uns eine wunderbare und inspirierende Erfahrung.
Bild: con gressa GmbH
Im Rahmen der Initiative “Research in Germany” wurde auf einem zweitägigen Netzwerktreffen die Kampagne InnoHealth China diskutiert. Im Fokus stand dabei die Wissensvermittlung über chinesische Fördermöglichkeiten im Gesundheitssektor.
Der Auftraggeberin war besonders wichtig, dass bei dem Treffen ein informeller Austausch und Kennenlernen der Referent*innen ermöglicht wird, da diese ab dem Herbst gemeinsam als Delegation unterwegs sein werden. Neben sieben Fachvorträgen konnten sich die Teilnehmenden vor und nach der Veranstaltung sowie in den Pausen in einer Virtuellen Lounge für weiterführende Gespräche begegnen. Diese wurden mit dem Tool remo realisiert, welches die Möglichkeit bietet, sich an „Tischen“ zu treffen und in Echtzeit in einer virtuellen Gesprächsrunde Platz zu nehmen. Die Teilnehmenden werden zu Begegnungen angeregt und können sich flexibel in der Lounge bewegen.
con gressa war für die technische Umsetzung und den Support während der Veranstaltung zuständig.
Bild: Pixabay von Pexels
Wir freuen uns, dass unsere Expertise derzeit sehr gefragt ist. Daher haben wir neben unseren Webinaren zu Strategien und Tools für Online-Veranstaltungen auch individuelle Beratungsworkshops realisiert. Hier entstanden überraschende Ideen und Veranstaltungsformate.
Für die Jahresveranstaltung des Deutsche Lehrkräfteforums erstellen wir derzeit eine digitale Strategie. Die Bildungsinitiative RuhrFutur beauftragte uns mit einem Konzept für die digitale Werkstatt „Stipendienkultur stärken! Eine Werkstatt für die Hochschulregion Ruhr“. Und auch die die Frontiers of Research Symposia der Alexander von Humboldt-Stiftung sollen ins Virtuelle überführt werden. Dafür sind Abläufe kritisch zu beleuchten und anzupassen. Gemeinsam mit der Max-Planck-Gesellschaft finden wir Alternativen zur Präsenz-Preisverleihung des Max-Planck-Humboldt-Forschungspreises, lassen Sie sich überraschen!
Brauchen auch Sie Unterstützung in der Konzeption Ihrer Online-Veranstaltung? Kommen Sie gern auf uns zu.
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