Newsletter #9 / Nov 2019
Liebe Freund*innen der con gressa,
zwischen dem jährlichen Veranstaltungshoch im Herbst und der etwas ruhigeren Vorweihnachtszeit begibt sich unser con-gressa-Team in der kommenden Woche an den Dämeritzsee zur nun schon traditionell zu nennenden Klausur. Wir sind gespannt auf die Impulse, die uns das Zusammenbringen “alter” und neuer Mitarbeiter*innen unter fachkundiger Moderation eines Wirtschaftspsychologen geben wird. Und die im besten Fall auch für unsere Auftraggeber*innen und Partner*innen positiv spürbar werden.
Wir wünschen Ihnen allen schon jetzt einen guten Jahresausklang und grüßen mit dem letzten Newsletter für dieses Jahr vom Engeldamm in Berlin.
Bleiben Sie uns treu.
Susann Morgner, Christine Titel und Jörg Weiss
Geschäftsführung con gressa GmbH
Foto: David Ausserhofer
Social Media und Events passen ganz wunderbar zusammen, finden wir. Davor, danach und natürlich während der Veranstaltung gibt es einiges zu beachten. Die wichtigsten Tipps und Tricks, wie Sie Ihre Veranstaltung über Social Media begleiten können, haben wir hier für Sie zusammengestellt.
1. Hashtags
Mit einem Hashtag werden Social-Media-Inhalte verschlagwortet, sie sind so besser auffindbar, ermöglichen Diskussionen und schaffen Identifikation mit einem Thema. Achten Sie darauf, dass Ihr Hashtag möglichst originell, kurz und verständlich ist. Und: Prüfen Sie unbedingt, ob ihr Hashtag vielleicht schon “vergeben” ist.
2. Facebook-Event anlegen
Gerade für öffentliche Veranstaltungen empfiehlt es sich, ein Facebook-Event anzulegen. Facebook-Events sind Micropages, die mit allen wichtigen Veranstaltungsinfos gefüttert werden: Veranstaltungstitel, Zeit, Ort und eine Beschreibung inklusive der logistischen Details zur Teilnahme. Facebook-Nutzer*innen können sich nun per Klick für die Veranstaltung anmelden. Ist uns der Facebook-Algorithmus gewogen, informiert die Plattform befreundete Facebook-Nutzer*innen über die Zusage der*des Bekannten – ein sehr nützlicher Effekt. Haben Sie Mitveranstalter*innen? Dann tragen Sie diese als “Co-Host” ein, das erhöht die Reichweite. Außerdem wichtig: Eine Facebook-Event-Seite muss unbedingt moderiert werden, planen Sie dafür Ressourcen ein.
3. Überlassen Sie die Bewerbung nicht dem Zufall
Für wen machen Sie die Veranstaltung? Welche Personengruppe hat das stärkste Interesse an ihr oder ist sogar emotional betroffen? Definieren Sie Ihre “Distributor Audience” – also die Personengruppen, die Ihre Veranstaltung am ehesten teilt und sprechen Sie diese gezielt an (z. B. über Postings in passenden Facebook-Gruppen und über Direktnachrichten). Sofern möglich empfiehlt es sich, mit etwas Bezahlwerbung und passendem “Targeting” nachzuhelfen.
4. Machen Sie Ihr Event “instagrammable”
Denken Sie wie ein*e Instagrammer*in: Gibt es auf Ihrer Veranstaltung gute Motive? Ein schickes Backdrop oder eine “Selfie-Station” mit Requisiten? Vielleicht hilft auch ein ungewöhnliches und optisch attraktives Give-Away? Bieten Sie möglichst viele Anlässe und Situationen für schöne Fotos.
5. Go live
Der große Tag ist da und Sie berichten live von Ihrer Veranstaltung. Sammeln Sie (Video-)Statements, Zitate und Fotos der Speaker und der Gäste und stellen Sie diese möglichst zahlreich auf Twitter und in die Instagram-Stories ein. Erzählen Sie “Geschichten” von Ihrer Veranstaltung, den Höhepunkten, den Begegnungen und streuen Sie Ihre Kernbotschaften ein. Planen Sie hierfür unbedingt Personen ein, die (fast) keine andere Aufgabe haben – dies ist keine Sache für nebenbei. Denken Sie vielleicht auch über externe Social-Media-Reporter*innen nach. (Von einem Live Stream ist übrigens in den allermeisten Fällen abzuraten, die Einschaltquoten dafür sind oft sehr schlecht).
6. Moderieren Sie!
Belohnen Sie auf Social Media aktive Veranstaltungsgäste mit Wertschätzung. Oft bewirkt schon ein Kommentar oder ein Retweet eine enorme Steigerung der Identifikation der Person mit der Veranstaltung und fördert einen digitalen Diskurs zu Ihren Themen. Auch eine Social-Media-Wall bei der Veranstaltung kann nützlich sein, wenn Sie viel Diskussion erwarten. Auch für die Wall gilt: Moderation nicht vergessen!
7. Facebook-Album
Während sich Twitter und Instagram für die Live-Berichterstattung sehr gut eignen, empfiehlt sich für Facebook beispielsweise ein Fotoalbum mit den besten Impressionen der Veranstaltung. Damit Sie dafür auf wirklich gute Bilder zurückgreifen können, sollten Sie eine*n professionelle*n Fotograf*in engagieren.
8. Feedback und die Diskussion danach
Erfragen Sie die Meinung Ihrer Veranstaltungsgäste auch auf Social Media. Sehr gut eignen sich offene Fragen: Welcher Programmpunkt hat Ihnen am besten gefallen und warum? Welche Themen kamen zu kurz? Was hat Sie überrascht? Auch hier gilt: Diskutieren Sie mit und “belohnen” Sie Kommentare mit Aufmerksamkeit.
Jörg Weiss (geb. 1985 in Baden-Württemberg): Ich war als Kind maximal weit weg vom Osten, weiter weg konnte man in Deutschland nicht sein. An meinen ersten Besuch im Osten des Landes, in irgendeinem sächsischen Kurort – nicht lange nach dem Mauerfall – kann ich mich gar nicht erinnern.
Christine Titel (geb. 1960 in Brandenburg): Ich war da dann doch schon etwas älter 😉 und kann mich an die Wendejahre natürlich gut erinnern. Ich war damals Mitarbeiterin an der Humboldt-Universität und eine wissenschaftliche Laufbahn schien für mich vorgezeichnet. Ich wollte forschen und vor allem auch lehren. Die “Wende” brachte neue Umstände und Notwendigkeiten, aber eben auch neue Optionen.
JW: Faszinierend für mich, wie Christine ihre Studienzeit in Moskau beschreibt. Sie hat ja Biologie studiert, genau wie ich. Mein Karriereweg …
CT: … ein Wort, das bei uns eigentlich nicht benutzt wurde.
JW: … wäre natürlich das englischsprachige Ausland gewesen. Ich war mit dem Studium gewissermaßen schon auf dem “Absprung” dorthin. Wie hätte es sich für uns weiter entwickelt, wenn wir in der Wissenschaft geblieben wären? Ich stellte mir die Wissenschaft in der DDR und der Sowjetunion doch irgendwie isoliert vor …
CT: Das war, rein wissenschaftlich betrachtet, aus meiner damaligen Sicht gar nicht so extrem. Zumindest an der Moskauer Uni – der Leuchtturm der sowjetischen Forschung und Lehre – wurde in internationalen Kooperationen geforscht, es gab englische Fachzeitschriften, man publizierte auch auf Englisch. Sicherlich mit Einschränkungen …
JW: Jetzt erlebe ich die Unterschiede zwischen Ost und West zumeist nicht stärker als z. B. zwischen Jung und Alt oder auch Mann und Frau. Oder auch andere Unterschiede. Christine stammt z. B. aus einer Akademikerfamilie, ich nicht. Mein Vater war Förster. In den allermeisten Fällen finde ich die daraus resultierenden Diskussionen auch sehr produktiv.
CT: Und unsere Gespräche sind eben wegen der Gegensätze besonders interessant. Auch zu Jubiläen historischer Daten, wie jetzt 30 Jahre Mauerfall. Ich kann den 9. November ebenso wie Du nicht denken ohne 1938. Und dann 1989. Diese Jahreszahl löst durchaus zwiespältige Gefühle in mir aus. JW: Die ich nachvollziehen kann, wenn wir darüber sprechen. Im Agenturalltag spielt das allerdings kaum eine Rolle. Für die allermeisten unserer Kolleg*innen und Auftraggeber*innen ist ein Miteinander auch von Ost und West jedenfalls total normal. Eigentlich ein gutes Zeichen, oder?
CT: Natürlich! Dass ich des Öfteren mal an Vergangenes erinnere, hat sicher auch mit meinem Alter zu tun … Im Vordergrund steht aber mein Eindruck – exemplarisch an Dir und mir zu sehen -, dass sich die Stärken und Kompetenzen, die sich teilweise auch aus unserer Sozialisation heraus entwickelt haben, ziemlich gut ergänzen.
Aber jetzt nochmal konkret. Jörg, woran denkst Du bei “Brandenburg”?
JW: Fantastische Seen, ausbaufähige touristische Infrastruktur. Ich bin sehr viel unterwegs dort. Und was fällt Dir zum Thema “Schwarzwald” ein?
CT: Kuckucksuhr, sonst leider nichts. Ich war noch nie dort.
JW: Das ist meine Heimat, wunderschön!
(Schlusswort der Redaktion: Die con-gressa-Geschäftsführung beschließt, 2020 einen gemeinsamen Ausflug in den Schwarzwald zu machen.)
Die Ergebnisse der aktuellen Shell-Jugendstudie zeigen unter anderem, dass es trotz klar erkennbarer sozialer Unterschiede keine unüberbrückbaren Differenzen in den Einstellungen verschiedener Jugendlicher gibt. Auch die Unterschiede zwischen Ost und West, zwischen männlichen und weiblichen Jugendlichen sowie zwischen jungen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund werden eher kleiner als größer. Quer durch alle Gruppierungen findet sich eine Reihe von Gemeinsamkeiten, darunter eine zunehmende Sorge um die ökologische Zukunft, ein Trend zu gegenseitigem Respekt und Achtsamkeit in der eigenen Lebensführung, ein starker Sinn für Gerechtigkeit sowie ein wachsender Drang, sich für diese Belange aktiv einzubringen. Nicht zu übersehen ist allerdings auch die Affinität einiger Jugendlicher zu populistischen Positionen. Die Kritik, die viele dieser Heranwachsenden dabei zugleich am sogenannten Establishment in Politik und Gesellschaft üben, ist auch davon beeinflusst, dass sich junge Menschen generell nicht hinreichend gefragt und einbezogen fühlen.
Auch wenn sich die Mehrheit der Jugendlichen zu politischen Themen online informiert, wird das größte Vertrauen nach wie vor den klassischen Medien entgegengebracht. So werden von einer großen Mehrheit die Informationen in den ARD- oder ZDF-Fernsehnachrichten und auch in überregionalen Tageszeitungen für vertrauenswürdig gehalten. Auf der anderen Seite erweisen sich bei den Jugendlichen auch populistische Argumentationsmuster grundsätzlich als anschlussfähig. Die Studie unterscheidet dabei fünf »Populismuskategorien«: Kosmopoliten, Weltoffene, Nicht-eindeutig-Positionierte, Populismus-Geneigte sowie Nationalpopulisten. In ihrer großen Mehrheit sind Jugendliche in Deutschland aber weiterhin tolerant gegenüber anderen Lebensformen, Minderheiten und sozialen Gruppen.
Die Studie erstellt auch eine Typologie der Internetnutzer und veranschaulicht damit individuelle Nutzungsmuster und unterschiedliche Einstellungen: So gehört ein Drittel (33 %) zu den Unterhaltungs-Konsumenten, 24 % werden als Funktionsnutzer klassifiziert. Außerdem gibt es noch Intensiv-Allrounder (19 %), die Zurückhaltenden (12 %) und die Uploader (12 %).
Die Studie bietet also ein interessantes Faktenmaterial – nützlich auch, um Wissenschaftskommunikation mit Blick auf diese Zielgruppe zu konzipieren. Denn wie wir alle wissen: Kinder für die Wissenschaft zu begeistern, ist meist unproblematisch. Schwieriger wird es in der Pubertät, in der Berufsfindungsphase – da kann man nicht mehr auf die kindliche Neugier setzen, sondern muss andere Zugänge finden. Dazu kommt, dass sich Jugendliche sehr schnell neue Kommunikationsgewohnheiten und -techniken aneignen. Wer da erfolgreich in der Ansprache sein möchte, sollte gut Bescheid wissen.
Lesen Sie also gern weiter unter https://www.shell.de/ueber-uns/shell-jugendstudie.html
Mit rund 650 Teilnehmenden von Hochschulen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz war die 50. Jahrestagung des Bundesverbands Hochschulkommunikation im September 2019 in Köln die bisher größte ihrer Art.
Das Programm der Tagung umfasste mehr als 40 Vorträge, Diskussionen und Workshops und bot außerdem viel Gelegenheit zum informellen Gedankenaustausch. Drei Tage lang ging es u. a. um Digitalisierung, politische Kommunikation, Hochschulkommunikation als wichtige Säule des Transfers, Datenschutz und Krisenkommunikation an Hochschulen. Ein Highlight im Programm war das Gespräch mit dem HRK-Präsidenten Prof. Dr. Peter-André Alt (Link).
con gressa ist der Hochschulkommunikation und ihren Akteuren seit langem eng verbunden, nicht zuletzt deshalb, weil Geschäftsführerin Susann Morgner vor ihrer Agenturzeit mehr als zehn Jahre in diesem Bereich tätig war. Seit 2011 organisieren wir die an wechselnden Orten stattfindenden Jahrestagungen des Bundesverbands Hochschulkommunikation und sind maßgeblich an der Programmgestaltung beteiligt. Seit 2014 werden auch die inzwischen mehr als 1.000 Mitglieder des Verbands von uns betreut.
Zum ersten Mal fand am 8. November 2019, im Rahmen der Berlin Science Week, der Nobel Prize Dialogue in Deutschland statt – ein Austausch zwischen Nobelpreisträgern, weltbesten Forschenden, politischen Akteuren, Medien und der interessierten Öffentlichkeit zum Thema “Towards Health: Equality, Responsibility and Research”.
Der Nobel Prize Dialogue hat seinen Ursprung in Schweden, wo er seit 2012 während der Woche der Nobelpreisverleihungen regelmäßig eine Brücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft schlägt, den menschlichen Erfinder- und Forschergeist würdigt und zum gemeinsamen kreativen Denken inspiriert.
Der Nobel Prize Dialogue Berlin 2019 – eine Kooperation zwischen der Nobel Media AB und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, der Robert Bosch Stiftung, der VolkswagenStiftung sowie als ideellem Unterstützer den Lindauer Nobelpreisträgertagungen – wurde von con gressa organisiert.
Den Mitschnitt der Veranstaltung können Sie hier einsehen: www.nobelprizedialogue.de.
Bild: Jo Richers
Zum zweiten Mal konzipierte und organisierte con gressa für die Gesellschaft Deutscher Chemiker das “Experiment Zukunft” – eine Veranstaltung, auf der wissenschaftliche und gesellschaftspolitische Probleme beleuchtet und in Workshops Lösungsvorschläge erarbeitet werden. „Wissen und Nichtwissen“ war das Motto der Veranstaltung im September 2019, dem sich die Beteiligten in verschiedenen Themenfeldern näherten.