Liebe Freund*innen der con gressa,
unser letzter Newsletter von vor zwei Wochen widmete sich praktischen Tools für digitales Arbeiten und Konferieren und wir sind überwältigt von der positiven Resonanz, insbesondere auch zur darin verlinkten Tool-Sammlung – Danke für die vielen positiven Rückmeldungen!
Für viele unserer Veranstaltungen entwickeln wir derzeit Digitalisierungskonzepte, eine spannende Herausforderung, der wir uns gerne stellen. Die dafür nötige Rückbesinnung auf die wesentlichen Ziele einer Veranstaltung, gepaart mit einer ordentlichen Portion Umdenken, könnte die Art und Weise, wie wir Veranstaltungen machen, nachhaltig prägen. Eine Chance, finden wir.
Und so haben wir uns für diese Ausgabe unseres Newsletters die “Crème de la Crème” der digitalen Begegnung angesehen: Virtual Reality. Wer dabei jetzt ausschließlich an Videospiele denkt, liegt weit daneben.Wie wäre es, wenn sich Wissenschaftler*innen – statt künftig wieder um die Welt zu fliegen – in virtuellen Räumen verabreden? Gemeinsam im Online-Vorlesungsraum eine Keynote verfolgen und diskutieren? Ja sogar die Postersession virtuell besuchen? Wir haben uns den VR-Markt für Sie angesehen.
Viel Spaß bei der Lektüre und bleiben Sie gesund.
Susann Morgner, Christine Titel und Jörg Weiss
Geschäftsführung con gressa GmbH
P.S.: Wie bereits im letzten Newsletter geschildert, sind einige unserer Sommer-Projekte abgesagt worden, das trifft uns hart. Wir möchten uns an dieser Stelle bei unseren Mitarbeiter*innen für ihren Ehrgeiz, ihre Flexibilität und ihre Unterstützung bedanken! Unser Dank gilt auch unseren Auftraggeber*innen, die anstelle einer Veranstaltungsabsage einen neuen digitalen Weg mit uns gehen. Wenn auch Sie Lust auf ein “virtuelles” Experiment haben, melden Sie sich!
VR-Technologie bildet Wirklichkeiten computergeneriert ab. Längst denkt man hier nicht nur an Videospiele & Co. Virtuelle Räume können Diskussionsräume, Lernorte und Verkaufsflächen sein, die möglichst interaktiv und in Echtzeit für Benutzer*innen zugänglich gemacht werden. Museen, Ausstellungsorte und Messebetreiber haben dies längst begriffen und umgesetzt. Für die Wissenschaftskommunikation ist die VR fast gänzlich unentdeckt.
Wir haben uns daher gefragt, wie wissenschaftliche Veranstaltungsformate virtuell funktionieren können und sind bei unserer Recherche u. a. auf die Open Source Software Mozilla Hubs gestoßen. Mit dieser bekommt man die Möglichkeit, einen virtuellen Raum mit anderen Personen zu teilen. Die Teilnehmer*innen werden über einen Link zu einer virtuellen Session eingeladen und sind per Klick mittendrin im Geschehen. Man braucht dafür keine VR-Brille, ein Computer oder Tablet ist ausreichend, und schon schlüpft man in die Rolle eines individualisierten Avatars und kann sich über den Cursor im Browser im virtuellen Raum bewegen.
Mit einem Benutzerkonto lässt sich die VR individuell gestalten. So wird sie mit Inhalt gefüllt und kann sehr detailliert designed werden: Es lassen sich Tische und Stühle aufstellen, Grafiken und Videos einbinden. Es gibt außerdem eine Chatfunktion, man kann seinen Bildschirm oder die Kamera teilen und auch ein Livestream lässt sich im Raum positionieren.
An dieser Stelle möchten wir der Wissenschaftsjournalistin Eva Wolfangel für ihren Hinweis auf Twitter zur VR-Konferenz IEEE VR Conference 2020 danken – ein tolles Anwendungsbeispiel der Mozilla Hubs (lesen Sie auch ihren Riffreporter-Artikel hier). Wer hier nicht in die VR wollte (oder konnte) hatte übrigens die Möglichkeit, die Sessions über den Streamingdienst Twitch zu verfolgen. Eine gute Kombination, finden wir. Das digitalisierte Konferenzerlebnis beinhaltete Ausstellungen, Postersessions, individuell organisierte Netzwerktreffen, Workshops, Panelveranstaltungen u. v. m. und bot außerdem die Option für Teilnehmende, eigene Räume für den virtuellen Austausch zu erstellen.
Man sieht also, dass es bereits einen etablierten Markt für VR-Konferenzen gibt. Die virtuelle Vernetzung ist keine weit entfernte Zukunftsmusik. Barrierearme, ökologisch nachhaltige virtuelle Events scheinen zum Greifen nah – und jetzt kommt das “Aber”: Auch die Virtual Reality hat mit Barrieren zu kämpfen. Ohne (teure) VR-Brille geht es zwar auch, es ist aber nicht annähernd das gleiche “Feeling”. Und auch eine unzureichende Rechenpower des Endgeräts oder die nicht leistungsfähige Internetverbindung werden viele VR-Erkundungstouren zum Absturz bringen. Hinzu kommt, dass sich eine VR-Konferenz letztlich doch nicht ganz echt anfühlt – denn mal ehrlich: Werden wir den Kater nach der Konferenzparty nicht doch irgendwie vermissen?
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit unserem zweiten Sondernewsletter einige interessante Einblicke in die Welt der Virtual Reality geben konnten und sind gespannt, welche neuen Projekte sich in diesem Bereich ergeben. Kommen Sie auf uns zu und empfehlen Sie uns weiter!
Wir bleiben dran und grüßen Sie herzlich aus dem Home-Office
Ihre con gressa GmbH